Sonntag, 5. August 2012

Wie ich lernte (fast) die Kakerlake zu lieben




Heute war richtig schönes Wetter, das haben wir auch gleich genutzt zu einer kleinen Wanderung, oder wohl eher Waldexpedition :D Nach dem Frühstück und ein wenig Spanischunterricht, einer kleinen grünen (ungefährlichen) Schlange in den Büschen auf der Terrasse des Haupthauses, brachen wir zum nahe gelegen Wald auf, um auch bald den uns bereits bekannten Teil hinter uns zu lassen. Die Wege waren sehr schmal, überall Äste, Wurzeln, Insekten... etc. - Nebelwald eben :D Bereits völlig abgekämpft, kamen wir zu einem kleinen Bambuswald. Meterhohe, richtig dicke Bambusröhren, die im Wind leicht aneinanderschlugen, ich kam mir vor wie in einem riesigen Bambuswindspiel :D 


Weiter ging es zu einem kleinen Wasserfall, vor dem wir auch alle schön einzeln schön posierten :D (Hab lange überlegt, ob ich das folgende erzählen soll, macht euch KEINE Sorgen!!!) Schon hinzus hörten wir von hinten einen Schrei, dachten uns aber bei dem ganzen Viehzeug in den Ästen nichts dabei. Doch also wir zurück auf den Weg wollten, bekamen wir mit, dass eine Schlange in den Bäumen sei. Vorsichtig, weil die Finca-Leute nicht genau wussten, wie gefährlich die Schlange war, wurden wir einzeln an ihr vorbeigeschleust. Dennoch gibt’s ein paar echt gute Schnappschüsse von ihr :D 

Schwarzgefleckte Palmenlanzenotter :O



Später zeigten wir die Bilder einem Anwohner und er meinte, die Schlange hieße, Quatro Pas, also vier Schritte. Und zwar weil man nur noch wir Schritte gehen könne, nachdem sie einen gebissen hätte. Wir googelten darauf alle gleich (die Schlange war natürlich DAS Thema :D)und zu deutsch heißt sie wohl schwarzgefleckte Palmenlanzenotter. Sie kommt nur im Nebelwald in den Höhenlagen Costa Ricas und Panamas vor und ihr Gift sei wohl gefährlich aber überwiegend unerforscht und genauere Auswirkungen daher unbekannt. Und da dachten wir auf einmal alle: Pah, Kakerlaken! Geschenkt! :D

Jedenfalls nach der Begegnung mit der Schlange, liefen wir weiter kreuz und quer durch den Wald bis wir zu den alten Gleisen kamen, die noch von Briten damals verlegt wurden, aber mittlerweile waren sie nach mehreren Jahren Brachliegens schon total zugewachsen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, wurden die Schienen von der großen britischen Fruit Company, die dort ihr Plantagen hatten, verlegt und als das Land an die Bewohner zurückgegeben wurden, kümmerte sich niemand mehr um die Gleise. Später sahen wir, dass sogar drüber geteert wurden, Häuser draufgebaut etc. :D Danach ging's über einen Fluss, der aber wohl ziemlich toxisch sein sollte, da alle anliegenden Bauern ihre Abwässer und sonstigen Pestizidrückstände einleiten. Obwohl Naturschutz in Costa Rica ein großes Thema ist, wird in der Landwirtschaft immer noch auf Pestizide und andere Gifte gesetzt :( Weiter ging's nun auf „richtigen“ Wegen, teilweise asphaltiert, nicht mehr durch den Wald, in der prallen Sonne :D Nach einer Weile kamen wir immer mal wieder durch kleine Dörfer, bzw. Ansammlungen von Häusern. Überall wurde uns neugierig gegrüß, alle Häuser ähnelten sich ein wenig, klein, voll und vorallem bunt! Dauernd ging es bergauf, bergab, bergauf etc. Wir waren alle total k.o. :D Zwischendurch fanden wir einen Guavenbaum und jeder stürzte sich, müde und ausgetrocknet drauf :D Um halb 1 kamen wir wieder in der Finca an. Nach dem Mittagessen entspannten wir hart auf unserem Balkon :) denn wir hatten frei :) So mal sehen was ich noch mit meiner freien Zeit anfange, vielleicht lern ich noch - nicht! :D 

Bis die Tage ;)

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